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Hohenfinow

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Das Angerdorf Hohenfinow, gelegen an der B167 zwischen Eberswalde und Bad Freienwalde, entstand im 13. Jahrhundert aus einem kleinen spätslawischen Siedlungsgebiet. Prägend für den Ort war der häufige Wechsel der Eigentümer. Zu den wichtigsten gehören die Familie Sparr, General von Börstel sowie die Familie von Bethmann Hollweg. Im Verlauf des 13. Jahrhunderts wurde die Finowlinie mit Burgen befestigt. Größte Bedeutung hatte die heute nicht mehr bestehende auf dem „Schlossberg“ nahe Amalienhof gelegene Burg. Sie fand ihre Fortsetzung in der Gutsanlage an der Nordseite des heutigen Angers. Aus diesem Gut entstand unmittelbar nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) ein Schloss. Das 1945 beschädigte und um 1961 abgerissene zweistöckige Schloss Hohenfinow spielte zusammen mit seinem barocken Park eine bedeutende Rolle in der Mittelmark. Die Familie Sparr aus dem benachbarten Tornow, die das Städtchen Hohenfinow 1408 erwarb, begann mit der Errichtung des Schlosses, welches später im Eigentum von General von Börstel ausgebaut und modernisiert wurde. Ausgehend vom Gutshof (ehemals Schloss) führt ein mit vier Baumreihen bepflanzter denkmalge-schützter Anger hin zur Kirche. Dieser Angerbereich wird umschlossen von einer Bachgabelung und war ursprünglich dreireihig mit Walnussbäumen bepflanzt, die im 18. Jahrhundert durch Linden ersetzt wurden. Die heute zum Teil über 250 Jahre alten Bäume bieten u.a. dem unter Naturschutz stehenden Käfer „Eremit“ einen Lebensraum. Die offene Südseite des Angers findet ihren Abschluss mit der ebenfalls im Angerbereich höher gelegenen Dorfkirche und dem daran anschließenden Gebäudeensemble. Die im romanischen Stil erbaute Kirche selbst, ursprünglich als dreischiffige Pfeilerbasilika mit West-turm, Chor und halbkreisförmiger Apsis in Feldsteinmauerwerk schon vor 1250 errichtet, hat u.a. auch durch Einwirkungen aus dem Dreißigjährigen Krieg hervorgerufen, mehrmalige Umbauten erfahren. Nach einer umfassenden Restaurierung im Jahre 2004 erstrahlen insbesondere die historischen Wand-malereien im Inneren der Kirche im neuen Glanz. Sie können nicht nur während der Gottesdienste, sondern auch während der in den Sommermonaten stattfindenden Konzerte oder beim alljährlichen Lindenblütenfest der Gemeinde bewundert werden. Eine Besichtigung der Kirche ist auch möglich nach vorheriger Terminabsprache mit dem Gemeindekirchenrat, Herrn Dr. Specht, unter Tel. 033458 296. Unmittelbar an den Kirchhof grenzt das so genannte Schäferhaus, ein Doppelstubenhaus (auch als „Querhaus“ bekannt). Unter Zuhilfenahme von Fördermitteln aus dem Bereich des Denkmalschutzes ist dieses Haus bereits weitestgehend originalgetreu rekonstruiert. Es wird derzeit als Gemeindezentrum genutzt und kann nach Absprache mit dem Bürgermeister, Herrn Christ, unter Tel. 033458 409 oder Fax. 033458 389 besichtigt werden. Am südlichen Ortsausgang von Hohenfinow liegt der im Jahr 1866 neu angelegte Friedhof, auf dem sich die seit August 1993 denkmalgeschützte Grabanlage der Familie von Bethmann Hollweg mit der Grabkapelle befindet. Die Familie von Bethmann Hollweg erwarb das Gut Mitte des 19. Jahrhunderts und entwickelte den Besitz nach dem Vorbild des ostelbischen Junkertums zu einem landwirtschaftlichen Großbetrieb mit kapitalistischen Zügen. Traditionelle landwirtschaftliche Produktion wurde u.a. ergänzt durch eine Brennerei, eine Dampfschneidemühle, eine Ziegelei. 1909 wurde Theobald von Bethmann Hollweg unter Wilhelm II., mit dem ihn eine Jugendfreundschaft verband, Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident. Vielfach hat er seine Regierungsgeschäfte auch von seiner Hohenfinower Besitzung aus geführt. Hohenfinow liegt in einer eiszeitlichen Landschaft auf der Barnimer Platte. Auf den nach 1990 neu angelegten Wanderwegen in und um Hohenfinow gelangt man an einen landschaftlich besonders reizvollen Platz, den Aussichtspunkt „Liebenstein“, der im 17. und 18. Jahrhundert ein Weinberg war. Er bietet einen einzigartigen Blick auf das Niederoderbruch, geologisch zum Eberswalder Urstromtal gehörend. Umrandet wird es von der Barnimhochfläche und den Höhen der Ucker- und Neumark, die Teil des Endmoränenbogens sind. Eine Attraktion aus jüngerer Zeit befindet sich auf den „Weg zum Liebenstein“. Dort hat sich im Jahr 2003 eine Straußenfarm angesiedelt. Hohenfinow wurde mit dem Gutshof und Park, dem eindrucksvollen Dorfanger und dem historischen Teil des Friedhofs in die Liste der denkmalgeschützten Orte aufgenommen. Derzeit ist die Gemeinde bemüht, die ehemaligen Ortsteile Karlswerk und Struwenberg (historische Wassermühle) auch touristisch zu erschließen. Diese sind eingebunden in die Tourismusprojekte Finowkanalzone und Eiszeitstraße. Unweit von Struwenberg befindet sich das deutschlandweit bekannte Schiffshebewerk Niederfinow.

Homepage: www.britz-chorin.de

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