Wir stellen uns vor
Die brandenburgischen Dörfer sind in ihrem Erscheinungsbild sehr unterschiedlich geprägt, es gibt Streusiedlungen oder Straßen- bzw. Haufendörfer. Eine große Anzahl von brandenburgischen Dörfern konnte trotz abwechselnder Phasen des Wohlstands und des Niedergangs durch Kriege, Brandkatastrophen oder verfehlter Siedlungspolitik ihre historische Kernstruktur bewahren. In der DDR kam es zu wenigen Veränderungen im Erscheinungsbild der Dörfer. Das erhaltene Ortsbild und das baukulturelle Erbe machen auch den Reiz der Brandenburger Dörfer aus.
Die ländlichen Gebäudeensembles unterschiedlicher Bauweise und Funktionalität haben nicht nur in der Vergangenheit Lebensqualität geboten, sondern sind bei entsprechender Nutzung zukunftsfähig. Gerade für junge Leute besitzt Wohneigentum in Dörfern eine hohe Attraktivität, wenn in unmittelbarer Nähe Erwerbsmöglichkeiten vorhanden sind. Statt in Wohnungsneubau auf der "grünen Wiese" muss das Interesse in den Ausbau vorhandener alter Bausubstanz in Ortskernen gelenkt werden.
Ideen müssen aber vor Ort entstehen, nur so können sich kleine Orte in ländlichen Regionen aus ihren eigenen Potenzialen heraus als eigenständige Lebens- und Wirtschaftsräume entwickeln.
Um die eigenen Kräfte der ländlichen Orte zu wecken und zu bündeln, wurde am 27.09.2005 in der Heimvolkshochschule am Seddiner See eine Arbeitsgemeinschaft (AG) zur Bewahrung historischer Dorfkerne unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur und des Ministers für ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz gegründet. Die entsprechende Vereinbarung zur Gründung und Arbeitsweise der AG Historische Dorfkerne im Land Brandenburg finden Sie [hier].
Die AG Historische Dorfkerne im Land Brandenburg wird durch die intensive Begleitung durch das Fachreferat "Ländliche Entwicklung, Oberste Flurbereinigungsbehörde" des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz entsprechend unterstützt. In der AG soll es darum gehen, das Bewusstsein der Menschen vor Ort für historische Dorfstrukturen zu wecken, die Einbettung der Dörfer in die Landschaft sichtbar zu machen und das jeweils Besondere der Dörfer herauszuarbeiten. Ziel ist es, die zum großen Teil noch erhaltene, historisch gewachsene Dorfstruktur und den individuellen Charakter zu bewahren und weiter zu entwickeln und letztendlich dadurch den Wertschöpfungsprozess im ländlichen Raum zu verbessern. Ein reger Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit verschiedener Gemeinden in der AG soll helfen, die Bedingungen für die Landwirtschaft und das dorftypische Handwerk und Gewerbe sowie den Dienstleistungssektor zu entwickeln und das Gemeinschaftsleben und die Eigeninitiative der Menschen vor Ort anzuregen.
Die AG soll auch eine Plattform sein, um werbewirksam das Interesse an historisch gewachsener Dorfstruktur zu wecken und Partner aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens als Unterstützung zu gewinnen.
Aktuell gibt es 16 Mitgliedsdörfer in der Arbeitsgemeinschaft Historische Dorfkerne im Land Brandenburg:
Mitglieder der AG Historische Dorfkerne im Land Brandenburg, Stand 2024 | ||
Ort | Amt / Gemeinde / Stadt | Landkreis |
Bebersee | Templin | Uckermark |
Behlendorf | Steinhöfel | Oder-Spree |
Buberow | Gransee | Oberhavel |
Burg | Burg (Spreewald) | Spree-Neiße |
Damelack | Neustadt/Dosse | Ostprignitz-Ruppin |
Dissen | Gemeinde Dissen-Striesow | Spree-Neiße |
Fürstlich Drehna | Luckau | Dahme-Spreewald |
Fredersdorf | Bad Belzig | Potsdam-Mittelmark |
Groß Breese | Bad Wilsnack/Weisen | Prignitz |
Hohenseefeld | Dahme/Mark | Teltow-Fläming |
Neulietzegöricke | Barnim-Oderbruch | Märkisch-Oderland |
Neuhardenberg | Neuhardenberg | Märkisch-Oderland |
Paretz | Ketzin/Havel | Havelland |
Pinnow | Stadt Schwedt / Oder | Uckermark |
Sauen | Rietz-Neuendorf | Oder-Spree |
Wiesenburg | Wiesenburg/Mark | Potsdam-Mittelmark |